Guten Abend,
lesen Sie hier das aktuelle Wochen-Update zu den kostenfreien Börsen-Strategien:
Aktive Wochen-Strategien
- 200-Tage-Strategie (40-Wochen-Strategie) steht weiterhin auf „grün“. 100% wird in einen DAX-ETF investiert.
- Das Investodoc-Trendbarometer steht auf „grün“ – hier wird in einen DAX-ETF investiert.
- Nach der 16-Wochen-Strategie von Gebert ist das Kapital zu 100% in einen REX-ETF investiert.
- Psychologie-Systeme von autonomes-trading.de: Verkaufsignal beim Nasdaq Composite, die drei anderen Systeme bleiben long.
- Bitcoin-Trendfolge-Strategie auf Wochenbasis: Die Bitcoin-Strategie ist weiter „long“ – schon knapp 40% im Plus nach zwei Wochen!
Tabellen zu Corona-Risiko und Lockdown-Prognosen
Hier gibt es mal wieder ein paar Informationen, die nichts direkt mit dem Thema Börse zu tun haben:
Risiken einer Infektion ins Verhältnis gesetzt
Während die einen das Risiko, an einer Corona-Infektion zu sterben, eher als gering einschätzen oder herunterspielen und daher möglicherweise die Corona-Maßnahmen vielleicht als unangemessen beurteilen, schätzen andere das Risiko sehr hoch ein und halten daher die Maßnahmen für gerechtfertigt oder fordern gar noch stärkere. Zahlen die hier häufig kursieren, sind Mortalitätsraten von ca. 3 Prozent (vor allem am Anfang der Pandemie) bis 0,36% (Heinsberg-Studie von Streek). Auch ist schon längst klar, dass das Risiko von älteren Menschen deutlich höher ist als das von jüngeren.
Alle diese Zahlen sind allerdings vollkommen wertlos ohne Vergleichszahlen. Drei Prozent klingt extrem hoch, so dass nahezu jede Maßnahme gerechtfertigt erscheint, selbst 0,36% möchten viele Menschen nicht eingehen. Aber wie ist das Risiko im Vergleich zum restlichen Risiko, zu sterben, sei es an einem Herzinfarkt, Ertrinken, Krebs, Grippe, Autounfall, etc.? Diese Vergleichszahlen fehlen den meisten Menschen und daher fällt die Einordnung schwer, bzw. die Menschen tendieren in die eine oder andere Richtung zu übertreiben.
Daher habe ich mich daran gemacht, die Zahlen zusammenzusuchen und einen Vergleich anzustellen – siehe Excel-Tabelle. Je nach Altersgruppe: Wieviele sterben in einem Jahr prozentual an jeder beliebigen Krankheit und wieviele starben mit einem laborbestätigt positiven PCR-Test? Die „normalen“ Sterbezahlen sind sämtlich aus dem Jahr 2018, fein säuberlich altersmäßig in 10er-Schritten. Die Infektions- und Sterbezahlen im Bezug auf Corona sind leider teils in zu groben Schritten (0-15, 15-35, 35-59 etc.), so dass mit ein Vergleich in Zehnerschritten nicht seriös möglich war, ist aber theoretisch machbar, wenn man die Daten findet. Daher habe ich jetzt gröber gerechnet: Gruppe der 0-59-jährigen und Gruppe der Über-60-jährigen.
In der folgenden Excel-Tabelle sind alle Daten (auch zum Download) – möglicherweise wird das folgende auf Mobilgeräten nicht korrekt angezeigt.
Her sind nochmal die Ergebnisse zusammengefasst:
==> Das Risiko, nach einer Corona-Infektion zu sterben, SINKT bei 0-59-jährigen gegenüber Normalrisiko um 23%! Während in dieser Altersgruppe 0,15% innerhalb eines Jahres eines beliebigen Todes versterben, starben mit einer SARS-Cov2-Infektion nur 0,12%. Dass eine Corona-Infektion ernsthaft das Sterberisiko senkt, wird keiner sinnvoll behaupten können, der Unterschied ist ja auch nicht riesig und hängt sicher mit den üblichen Jahresschwankungen zusammen, zum Beispiel sind möglicherweise 2020 weniger Corona-Infizierte gestorben, weil auch diese Gruppe seltener Auto gefahren ist und weniger Extremsport getrieben hat. Halten wir also in der Summe fest: Corona erhöht in der Altersgruppe 0-59 NICHT das Sterberisiko.
==> Das Risiko, nach einer Corona-Infektion zu sterben STEIGT bei 60-x-jährigen um den Faktor 2,62. Hier ist klar, wer sich mit Corona infiziert hat ein höheres Risiko. Aber der Faktor ist vermutlich deutlich geringer, als viele geschätzt hätten. Grund dafür ist: je älter die Menschen werden, desto höher steigt auch das Risiko, an anderen Gründen zu sterben, zum Beispiel Influenza, Krebs, Herzinfarkt etc. Das Risiko für einen Über-60-Jähren, ein Jahr nicht mehr zu überleben, liegt durch jede beliebige Todesursache also bei 3,7% und ist, wenn er sich mit Corona infiziert hat, auf 9,68% erhöht, also um den Faktor 2,62.
==> Auch für diesen „Faktor“ braucht man vielleicht eine Vergleichszahl. Angemessene Vergleichszahlen, die zum Beispiel die Bevölkerung in Menschen mit verschiedenem Lebensstil (z.B. Vegetarier, Raucher, etc.) einteilt, habe ich nicht gefunden – da geht es meistens um Alterserwartungen.
Aber als Vergleich für Alltagsentscheidungen können diese Zahlen herangenommen werden: Die Wahrscheinlichkeit für eine Person, die im Auto fährt, zu sterben, ist im Vergleich zu der, die den Zug nimmt, um den Faktor 62 erhöht! Der Motorradfahrer hat im Vergleich zum Autofahrer nochmal eine 16-fach erhöhte Wahrscheinlichkeit zu sterben. Und stellen sie sich nur vor, um welchen Faktor man sein Covid-Risiko verändern kann, wenn man die 95%ig vor Aerosolen schützenden FFP2-Masken trägt und erhöhten Abstand hält. Das sind nochmal größere Dimensionen, als der Faktor 2,62 bei den älteren Menschen.
Wie man die Zahlen interpretiert, sei jedem selbst überlassen. Für mich persönlich bedeutet das zum Beispiel, dass ich keine Angst vor einer Infektion habe, höchstens davor, ältere anzustecken. Gesamtgesellschaftlich kann es natürlich durchaus Sinn machen, auch unter den Unter-60-jährigen das Virus nicht zu sehr grassieren zu lassen, da es die Altersgruppen sich ja mischen.
Lockdown-Simulator
Hier gibt’s noch eine Excel-Spielerei: Man kann sich hier die Dauer von Lockdowns anzeigen lassen und die Variablen frei anpassen: Ab welcher Inzidenz soll ein Lockdown beginnen? Ab welcher Inzidenz soll wieder gelockert werden? Welcher R-Wert herrscht während der Lockdown-Phase, welcher während der gelockerten Periode? Das ist natürlich eine sehr unterkomplexes Prognose-Werkzeug aber kann einen Eindruck geben, welche Parameter bei einer Pandemiebekämpfung wichtig sind, und wie exponentielles Wachstum funktioniert.
Dieses Rechenspielzeug ist an sich völlig unpolitisch, kann aber zur Argumentation in beide Richtungen verwendet werden. Man kann damit Horrorszenarischen aufzeigen und damit begründen, dass wir eigentlich nur in einem permanenten Lockdown leben dürfen, da sobald mal lockert, die Zahlen wieder steigen – bis alle geimpft sind. Oder aber man kann daran austesten, was man tun muss, um Lockdowns so kurz wie möglich zu machen. Dann sieht man nämlich, welche die wirklich wichtigen Stellschrauben sind. Tatsächlich sind die Inzidenzwerte, ab denen gelockt oder gelockert werden soll – wenn man übereinstimmt, dass überhaupt ein Lockdown irgendwann notwendig ist – für die Summer der Lockdown-Wochen gar nicht so erheblich. Man kann damit nur festlegen, ob man ein ständiges On-Off betreibt oder lieber einen sehr langen Lockdown für eine danach sehr lange Öffnung inkauf nimmt. Hier gebe ich gerne zu, dass mich das Modell etwas überrascht hat. Ich dachte, es ändert mehr, wenn ich eine Inzidenz bis 1000 zulasse, beispielsweise. Die wirklich relevanten Stellschrauben sind die R-Werte. Wenn man es schafft den R-Wert der geöffneten Wert auf ca. 1 zu drücken (z.B. durch Masken, Kontaktverfolgung oder massenweise Tests) ist ein Lockdown überhaupt unnötig. Wenn man es schafft den R-Wert für den Lockdown weiter zu drücken (z.B. indem man auch die Industrie „abschaltet“) können die Lockdowns sehr viel kürzer sein.
Also scheint mir ein sinnvoller Weg: WENN Lockdown, dann stark, um ihn kurz zu halten, ansonsten R-Wert niedrig halten durch andere Maßnahmen.
Viel Erfolg beim Investieren!