Die 200-Tage-Strategie gehört zu den bekanntesten Trendfolge-Börsenstrategien.
Den aktuellen Stand der 40-Wochen-Strategie finden Sie in den Signal-Updates.
Funktionsweise der 200-Tage-Strategie
Ihr Prinzip ist einfach: Zunächst wird ein sogenannter gleitender Durchschnitt berechnet, indem für jeden Handelstag der Durchschnitt der vergangenen 200 Handelstage gebildet wird. Die Verbindung dieser Durchschnittspunkte heißt 200-Tage-Linie.
Den Dax outperformen
Steigt der Tageskurs über diesen Durchschnittswert, werden nach der Strategie Dax-Aktien gekauft und so lange gehalten, wie der Kurs sich über dem gleitenden Durchschnitt befindet. Sinkt der Kurs wieder darunter, wird verkauft.
Mit diesem systematischen Ansatz war es in der Vergangenheit tatsächlich möglich, den Dax zu schlagen.
Der Ansatz funktioniert auch auf andere Indizes, zum Beispiel mit dem US-amerikanischen S&P-500.
Fehlsignale vermeiden
Allerdings treten dabei Probleme auf: Es gibt Phasen, in denen der Kurs in kürzerer Zeit mehrmals den gleitenden Durchschnitt kreuzt, weil der Markt keinen klaren Trend ausbildet. Dann entstehen Fehlsignale, also kleinere Verluste und außerdem unnötige Transaktionskosten.
Um diesem Problem entgegenzuwirken, versuchen wir hier die Häufigkeit der Signale zu reduzieren, um nur die großen Trends mitzunehmen.
Handel auf Wochenbasis
Erster Schritt ist, dass wir lediglich auf Wochenbasis handeln. Das heißt, der Durchschnitt wird jedes Wochenende berechnet und ein Handel findet ausschließlich montags statt. Dadurch wird gleichzeitig der Stress bei der Umsetzung reduziert, da man nicht täglich die Kurse überprüfen muss, sondern nur noch wöchentlich. Somit wird aus dem 200-Tage-Schnitt ein 40-Wochen-Schnitt, da jede Woche aus fünf Handelstagen besteht.
Schwellenwert
Der zweite Schritt ist, einen Schwellenwert festzulegen: Erst wenn der gleitende Durchschnitt um 2% überschritten wird, wird gekauft, wenn er um 2% unterschritten wird, wird verkauft. Diese beiden Modifikationen lassen die Rendite steigen und das Risiko deutlich sinken.
Ergebnisse des Backtests
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die orangene Linie zeigt diese 40-Wochen-Strategie im vergleich zum Dax (gelbe Linie) im logarithmischen Chart. Der jährliche Wertzuwachs der Strategie liegt bei 6,5%, der des Dax nur bei 5,5%. Weit größer ist der Unterschied im Risiko: Musste der Dax-Anleger einen vorübergehenden Kapitalrückgang von 70% in Kauf nehmen, lag er beim systematischen Investor nur bei 34%. Betrachtet wurde immerhin ein Zeitraum von 60 Jahren (1960-2020).
Man könnte nun auch auf die Idee kommen, in den Zeiten, in denen das System einen Abwärtstrend identifiziert hat, den Dax leerzuverkaufen, um von fallenden Kursen zu profitieren. Zwar ließ sich damit die Rendite nochmal leicht steigern (graue Linie), dafür stieg aber auch das Risiko für Rückschläge, der maximale Drawdown stieg wieder auf 49%, ebenso die Zeit, die man wieder auf einen neuen Kapitalhöchststand warten musste.
Bessere Idee ist es, in den Abwärtsphasen in deutsche Staatsanleihen zu investieren, insbesondere, da diese gerade in Krisenzeiten gerne im Wert steigen. Auf diese Weise konnte man das Chancen-Risiko-Verhältnis des Systems nochmal deutlich verbessern: Einer Rendite von 9% steht nun ein maximaler Drawdown von nur 30% gegenüber. Hier nochmal die Werte im tabellarischen Vergleich:
System | jährliche Rendite | maximaler Drawdown | maximale Wartezeit bis zum nächsten Hoch |
---|---|---|---|
Dax buy&hold | 5,5 % | -70% | 378 Wochen |
Dax 40-Wochen-System | 6,5 % | -34% | 197 Wochen |
Dax 40-Wochen-System long/short | 7,5 % | -49% | 289 Wochen |
Dax 40-Wochen-System mit Rentenindex | 9,1 % | -30% | 174 Wochen |
Renditestarke Strategien
Das ist schon mal eine sehr ordentliche Rendite! Jedenfalls viel besser als ein einfacher Aktienfonds. Sie möchten nach dieser Strategie handeln? Der aktuelle Stand des Systems wird wöchentlich in den Signal-Updates veröffentlicht.
Allerdings gibt es noch weit bessere Systeme als dieses: Sehen Sie sich diese Profi-Strategie mit bis zu 15% durchschnittlichem jährlichen Wertzuwachs an!
Danke für die wöchentlichen Strategien!
Freundlich!
M. Friedrich
Wenn ich die dargestellte Performance der 40 Wochenstrategie anschaue, sehe ich, daß nach erfolgtem Verkauf eine Reinvestition brutto, also ohne Abzug der KeSt und des Soli stattgefunden hat.,Eine unrealistische Berechnung.
Eine korrekte Berechnung der 200-Tage- Strategie müsste die Reinvestition abzüglich o.g. Steuern darstellen.
Bei der Buy and Hold -Strategie müssten d zum korrekten Vergleich dann auch zum Ende des Ende des Vergleichszeitraumes die o.g. Steuern abgezogen werden. Dann ergibt sich ein anderes Bild…
Ja, in der Berechnung erfolgt eine Brutto-Reinvestition. Allerdings ist diese Art der Berechnung im Bereich der Finanzen üblich. Denn Steuern sind individuell unterschiedlich. Bei geringeren Vermögen fallen aufgrund des Sparerpauschbetrags gar keine Kapitalertragssteuern an, bei höheren dann fallen Sie mehr ins Gewicht. Je nach Land sind die Steuern wieder anders. Daher ist es üblich beim Vergleich der Anlageformen auf die Berücksichtigung von Steuern zu verzichten. Wenn wir als einzige Website eine andere Berechnungsmethode anwenden würden, wären die Renditen nicht vergleichbar. Abgesehen von den Steuern sind die Berechnungen auf dieser Website aber sehr realistisch. Im Gegensatz zu Berechnungen bei anderen Online-Angeboten achten wir aber abgesehen von den Steuern auf eine sehr realistische Berechnung, indem wir realistische Kurse verwenden. Die meisten anderen Berechnungen basieren auf Freitagsschlusskursen – für diese müsste man stets freitags um 17:30 gleichzeitig die Strategie updaten und auch noch handeln – ein unmögliches unterfangen, da die Börsen dann schon geschlossen haben, bevor man die Order platziert hat, außerdem nicht jeder garantiert jeden Freitag sich diese Uhrzeit freihalten kann. Daher werden hier die Systeme mit den Freitagsschlusskursen berechnet und mit den Montags-Eröffnungskursen gehandelt – die Ergebnisse sind natürlich etwas schlechter, dafür aber tatsächlich umsetzbar und nicht nur theoretisch machbar wie im anderen Fall.